Prozessionsspinner sind haarige Raupen und haben diesen Namen, weil sie immer in einer Reihe laufen und lange Prozessionen bilden. Der Prozessionsspinner ist das Larvenstadium einer Mottenart, die sich vor ihrer Verpuppung, auf Pflanzen und Bäumen (vor allem Kiefern, Lärchen, Zedern, aber auch Eichen) aufhält. Er ernährt sich von Nadeln und Blättern und spinnt auf diesen Bäumen seinen weißen Seidenkokon.
Im Frühjahr, zwischen März und April, schlüpfen die Larven aus ihren Nestern und lassen sich in einer Prozession am Stamm der Bäume hinunter, um einen geeigneten Platz zu erreichen, an dem sie sich vergraben und die Puppe bilden können. In diesem Stadium findet die Umwandlung von der Raupe zum Falter statt, die Ende Juni abgeschlossen ist. Aus diesem Grund ist das Risiko im Frühjahr besonders hoch, da die Möglichkeit besteht, dass unsere Hunde (aber auch Katzen, Pferde und Kinder) mit ihnen in Kontakt kommen, während sie auf Baumstämmen oder am Boden kriechen.
Der Prozessionsspinner ist eine haarige, stechende Larve mit einer Länge von ca. 1 – 4 cm. Ihre Farbe variiert zwischen orange und braun, auch graue und bräunliche Streifen sind möglich. Nicht alle haarigen Larven sind jedoch reizend. Der amerikanische Webebär (Hyphantria cunea) oder auch „Amerikanische Raupe“ genannt, ist etwa ein Insekt, das der Prozessionsspinnerlarve sehr ähnelt, aber sowohl für Hunde als auch für Menschen völlig harmlos ist.
Die beiden Insekten haben jedoch viele Unterschiede: - Der amerikanische Webebär ist weder für Tiere noch für Menschen stechend - Im Gegensatz zum Prozessionsspinner, der Kiefern und Eichen bevorzugt, ernährt sich der amerikanische Webebär von weichen Blättern und ist daher meist auf Maulbeerbäumen, Weiden und Ahornbäumen zu finden. - Die Nester des Prozessionsspinners haben die Form einer weißen oder braunen Kugel, während die Nester des Webebärs wie Spinnweben auf Pflanzenblättern aussehen.
Die Prozessionsspinnerlarve ist mit ätzenden Haaren bedeckt, die sie zur Verteidigung einsetzt.
Neben dem Befall von Bäumen mit schweren Schäden, stellen sie auch für Tiere und Menschen eine potentiell tödliche Gefahr dar! Die Symptome bei Kontakt oder Verschlucken treten sofort auf und könne sich rasch im Laufe von Minuten verschlimmern!!! Das erste Symptom ist ein Verhaltenssymptom: Aufgrund der Schmerzen ist der Hund unruhig und aufgeregt.
Zusätzlich zu den Schmerzen zeigen sich Entzündungen an Nase, Maul und Schnauze des Tieres. Eine Nekrose der Zunge kann sich schnell entwickeln und sogar dazu führen, dass Teile abfallen, wodurch das Tier nicht mehr richtig fressen kann. Wenn es zu einem Kontakt mit der Haut des Hundes gekommen ist, tritt ein aggressiver Ausschlag mit roten Flecken, begleitet von einer Schwellung der betroffenen Stelle auf.
Zu den weiteren häufigen Symptomen gehören:
- Übermäßiger Speichelfluss
- Deutliche Schwellung der Zunge
- Fieber
- Erbrechen und Durchfall, auch mit Blut, wenn die Raupe verschluckt worden ist
- Schwäche und Appetitlosigkeit
Aufgrund der abgestoßenen Haare der Prozessionsspinner, können auch die Augen des Hundes betroffen sein. Es können Symptome wie: Entzündungen der Bindehaut und der Hornhaut auftreten, die schnell zu einem Hornhautgeschwür führen können. Wenn die Läsionen sehr schwer oder ausgedehnt sind, können sie leider auch zum Tod des betroffenen Tieres führen.
Katzen sind weniger betroffen als Hunde, weil sie womöglich von Natur aus vorsichtiger sind. Allerdings können Katzen beim Klettern auf Bäumen auf ein Nest der Prozessionsspinner stoßen.
Wenn unser Haustier mit einer Prozessionsspinne in Kontakt gekommen ist, können wir einige Erste-Hilfe-Maßnahmen durchführen, um die Auswirkungen der Giftstoffe zu minimieren:
- Entfernen Sie die Prozessionsspinner unverzüglich aus dem Maul des Hundes, mit
Handschuhen, einem Taschentuch oder einem Stück Stoff, um den Kontakt mit unseren Händen zu vermeiden.
- Waschen Sie die betroffene Stelle gründlich mit lauwarmem Wasser.
In jedem Fall ist es notwendig, SOFORT zum Tierarzt zu gehen, denn in diesen Fällen ist ein schnelles Handeln DIE BESTE HILFE! Denken Sie daran: Die Auswirkungen der Prozessionsspinner bei unseren Tieren können nicht zu Hause oder mit Naturheilmitteln behandelt werden.
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